Reitunterricht

„Die Dressur ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur.” Bent Branderup

Das Reiten unserer Pferde sollte immer unter dem Aspekt stehen, ihnen gesundheitlich und psychisch nicht zu schaden. Im Optimalfall über- und unterfordere ich sie nicht. Sie sollen durch das Reiten schöner werden, bauen Muskulatur auf, dehnen die Oberlinie und sind somit in der Lage den Reiter ohne Schaden zu nehmen zu tragen. Anita Klein beim Trail Desweiteren sollte ein Pferd Spaß bei der Arbeit haben und keine Schmerzen. Ich möchte nicht, dass das Pferd Muskelkater bekommt, denn dann wird es unwillig werden, nicht mehr so gut mitarbeiten und keine Muskulatur aufbauen können. Es verspannt sich, nur entspannte Muskulatur hat eine Federfunktion und schont somit Sehnen, Bänder und Gelenke. Die Pferde sind in diesem Moment weich zu sitzen und verursachen beim Reiter keinen Bandscheibenschaden.

Pferde sind anatomisch grundsätzlich gleich aufgebaut, darum macht es für mich keinen Unterschied, welche Ausrüstung sie tragen, ob Western, Englisch, Klassisch oder Freizeit, alle sind herzlich Willkommen.

Jedes Pferd hat gut davon, wenn seine Hinterbeine weit unter den Schwerpunkt greifen. So kann es vermehrt Last aufnehmen. Die Pferde lernen ihr Nackenband zum Tragen des Reitergewichtes heranzuziehen, damit können sie uns ermüdungsfrei tragen ohne Schaden zu nehmen. Sie lernen sich zu biegen, um eine vorgelagerte innere Hüfte zu erreichen und damit ein inneres Hinterbein als tragendes zu haben. Wir lernen Schub und Tragkraft über die Seitengänge zu koordinieren um das Pferd gerade zu richten, daraus entsteht Versammlung. Die Schultern des Pferdes werden leichter, dadurch sind sie besser zu lenken, werden leichter an der Hand und halten das Tempo.

Reitunterricht auf der Wiese Ich möchte Pferde reiten, die auf feinste Hilfen reagieren. In diesem Moment helfen mir die Dinge, die ich vom Boden aus erarbeitet habe. Alle Seitengänge können vorab am Boden erarbeitet werden, so kann das Pferd ohne Reitergewicht die Bewegungsabläufe lernen. Ich habe es als Reiter im Anschluss einfacher diese abzufragen, da das Pferd schon eine Idee von dem hat was ich möchte.

Die Pferde haben beim Kommunikationstraining gelernt dem Druck zu weichen und sind somit in der Lage bekannte Mechanismen anzuwenden. „Je besser ein Pferd rückwärts und seitwärts geht umso besser lässt es sich reiten.” Ich befinde mich nun immer noch im Dialog mit meinem Pferd, ich stelle Fragen und wenn das Pferd seinem Gefühl folgt, bekomme ich auch die richtige Antwort auf die gestellte Frage. Es entsteht ein beiderseitiges Verständnis welches mit der Zeit so fein wird, dass ich das Gefühl habe ich brauche nur noch zu denken und das Pferd folgt meinen Gedanken. Zwischen Mensch und Pferd ist ein mentales Band entstanden, was z.B. einen Strick oder ein Kopfstück überflüssig machen kann.

Die Pferde haben Spaß bei der Arbeit mit Ihrem Menschen und der Mensch hat Freude bei der Arbeit mit seinem Pferd.